Schloss Babelsberg Neugotisches Sommerschloss von Kaiser Wilhelm I.

Schloss Babelsberg ist ein prächtiges neugotisches Schloss im gleichnamigen Park. Erbaut zwischen 1833 und 1849 als Sommersitz für Prinz Wilhelm (später Kaiser Wilhelm I.) und seine Gemahlin Augusta, gehört es seit 1990 zum UNESCO-Welterbe "Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin".

Auf einen Blick

Status 2025 Derzeit geschlossen wegen Innen-Sanierung
Nur bei Sonderveranstaltungen zugänglich
Sonderführungen 2025 "Zeit(ge)schichten" – September & Oktober
14,00 € (regulär) · 12,00 € (ermäßigt)
Park-Zugang Ganzjährig 8:00 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit
Außenansicht des Schlosses frei zugänglich
Erbaut 1833–1849 (mehrere Bauphasen)
Architekten: Schinkel, Persius, Strack
Stil Englische Neugotik (Tudor-Stil)
99 Zimmer, Spitzbogenfenster, Türmchen
Adresse Park Babelsberg 10, 14482 Potsdam
GPS: 52.409°N, 13.101°E
UNESCO-Welterbe Seit 1990 Teil des Welterbes
"Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin"
Kontakt SPSG Besucherservice
Tel: +49 (0)331 96 94-200
Email: info@spsg.de
Wichtiger Hinweis:
Das Schlossinnere ist wegen umfassender Sanierungsarbeiten im Rahmen des Masterplans geschlossen. Die restaurierten Fassaden und Terrassen sind jedoch frei zugänglich. Sonderführungen finden im Herbst 2025 statt (siehe unten).

Geschichte: Vom Prinzensitz zum Kaiserschloss

1833: Beginn unter Karl Friedrich Schinkel

Der Bau von Schloss Babelsberg begann 1833 als Sommersitz für Prinz Wilhelm von Preußen (1797–1888) und seine Gemahlin Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach (1811–1890).

Der renommierte Architekt Karl Friedrich Schinkel entwarf das ursprüngliche Schloss im neugotischen Stil mit Anlehnung an englische Tudor-Architektur. Der Ostflügel enthielt die privaten Gemächer des Paares.

1844–1849: Erweiterung durch Persius und Strack

Unter der Leitung von Ludwig Persius (Schüler Schinkels) und Johann Heinrich Strack erfuhr das Schloss eine umfangreiche Erweiterung:

1861–1888: Residenz des Königs und Kaisers

Als Wilhelm 1861 König von Preußen und 1871 Deutscher Kaiser wurde, blieb Schloss Babelsberg seine bevorzugte Sommerresidenz. Das kaiserliche Paar verbrachte hier mehr als 50 Jahre ihre Sommer.

Wusstest du?
Wilhelm und Augusta gestalteten ihr Schloss aktiv mit. Sie wählten Möbel, Tapeten und Kunstwerke persönlich aus. Viele Original-Dekorationen sind bis heute erhalten.

Park Babelsberg: Englische Landschaftskunst

Der umgebende Park Babelsberg wurde von den Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné und Fürst Hermann von Pückler-Muskau nach dem Vorbild englischer Landschaftsgärten gestaltet. Das Ergebnis ist ein weitläufiger Park mit Sichtachsen auf die Havel, Glienicker Brücke und benachbarte Schlösser.

20. Jahrhundert: Wechselvolle Nutzungen

Nach dem Tod Augustas 1890 diente das Schloss verschiedenen Zwecken:

1990: UNESCO-Welterbe

Seit 1990 ist Schloss Babelsberg Teil des UNESCO-Welterbes "Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin". Die Außenfassaden wurden bis 2016 aufwendig restauriert.

Heute: Sanierung und Sonderöffnungen

Das Schlossinnere ist derzeit wegen umfassender Sanierungsarbeiten geschlossen. Die SPSG plant eine vollständige Restaurierung der Innenräume. Bis dahin sind nur Sonderführungen bei Veranstaltungen möglich.

Masterplan Sanierung:
Die Sanierung der Innenräume ist Teil des langfristigen Masterplans der SPSG. Ein konkreter Abschluss-Termin steht noch nicht fest (Stand: Oktober 2025).

Architektur: Englische Neugotik in Preußen

Stilmerkmale der Neugotik

Schloss Babelsberg ist ein herausragendes Beispiel für englische Neugotik in Deutschland:

Die drei Baumeister

Karl Friedrich Schinkel (1781–1841)

Preußens berühmtester Architekt entwarf den ursprünglichen Bau (1833–1835). Schinkel prägte die Neugotik in Preußen und schuf zahlreiche Berliner Wahrzeichen.

Ludwig Persius (1803–1845)

Schinkels Schüler leitete die erste Erweiterungsphase (1844–1845). Persius war Hofarchitekt Friedrich Wilhelms IV. und baute u.a. die Friedenskirche in Potsdam.

Johann Heinrich Strack (1805–1880)

Strack vollendete das Schloss nach Persius' Tod (1845–1849). Er entwarf auch den Flatowturm im Park und die Nationalgalerie in Berlin.

Innenräume: 99 Zimmer im Schloss

Das fertiggestellte Schloss umfasst 99 Zimmer auf mehreren Etagen:

Die Innenausstattung ist weitgehend im neugotischen Stil gehalten, mit dunklen Holzvertäfelungen, Wandmalereien und mittelalterlich inspirierten Möbeln.

Terrassen mit Panoramablick

Die Porzellanterrasse und die Goldene Terrasse bieten spektakuläre Ausblicke auf:

Foto-Tipp:
Die besten Fotos des Schlosses machst du vom Uferweg Nord (10 Min Fußweg). Von dort hast du die klassische Ansicht mit Havel im Vordergrund.

Was gibt es zu sehen? (Von außen)

Da das Schlossinnere derzeit geschlossen ist, konzentriert sich der Besuch auf die Außenanlagen:

1. Schloss-Fassaden (frei zugänglich)

Die vollständig restaurierten Außenfassaden zeigen die neugotische Pracht in voller Schönheit:

2. Terrassen (teilweise zugänglich)

Die Terrassen bieten Panoramablicke über den Park und die Havel. Zugang je nach Veranstaltung und Führung.

3. Park Babelsberg (ganzjährig geöffnet)

Der weitläufige Landschaftspark ist frei begehbar:

4. Sonderführungen 2025: "Zeit(ge)schichten"

Im September und Oktober 2025 bietet die SPSG exklusive Führungen an, die Einblicke in ausgewählte Räume gewähren:

Themen der Führung Spuren aus der Ferne: Kolonialhandel im Sulu-Meer (1870er)
Spuren des Kunstschutzes: Schloss als WWII-Depot
Spuren nach 1945: DDR-Nutzung durch DEFA
Termine September: 5., 13., 19., 27.
Oktober: 2., 17., 24., 26.
Jeweils 14:00 Uhr
Tickets 14,00 € (regulär)
12,00 € (ermäßigt)
Buchung: SPSG-Website
Wichtig: Einige Termine sind bereits ausverkauft!
Prüfe die Verfügbarkeit auf der SPSG-Website: Zur Buchung

Anreise & Fußwege zu Schloss Babelsberg

Mit ÖPNV (empfohlen)

Haltestelle "Schloss Babelsberg" Bus 694 (Potsdam Hauptbahnhof ↔ Schloss Babelsberg)
Tram 93 (nur zeitweise, prüfe VBB-Fahrplan)

GPS: 52.406°N, 13.101°E
Fußweg zum Schloss: 5–8 Min (400m)
Weg: Gut ausgeschildert, asphaltiert
Haltestelle "Alt Nowawes" Tram 96, 99

GPS: 52.404°N, 13.088°E
Fußweg zum Schloss: 15–20 Min (1,3 km)
Weg: Durch den Park, leichte Steigung

Live-Fahrplan nutzen: Nutze unseren ÖPNV-Finder mit Live-Abfahrten für aktuelle Verbindungen.

Mit dem Auto

Wichtig: Parken direkt am Schloss ist NICHT möglich!
Nutze die öffentlichen Parkplätze am Parkrand.

Nächste Parkplätze:

Zur interaktiven Parkplatz-Karte mit 1254 Parkplätzen in Potsdam

Mit dem Fahrrad

Radfahren im Park ist eingeschränkt erlaubt!
Nur auf markierten Wegen. Räder müssen am Parkeingang abgestellt werden.

Zu Fuß durch den Park

Vom Flatowturm 10–12 Min (800m) · Asphaltiert, flach
Von Glienicker Brücke 25–30 Min (2,2 km) · Schöner Uferweg
Vom Neuen Garten 30–35 Min (2,5 km) · Durch Waldwege

Praktische Tipps für deinen Besuch

Beste Besuchszeit

  • Jahreszeit: Mai–Oktober (bestes Wetter)
  • Sonderführungen: September & Oktober 2025
  • Fotografie: Nachmittags (Licht von Westen)
  • Park-Besuch: Ganzjährig möglich

Was mitnehmen?

  • Kamera für Außenfotos
  • Bequeme Schuhe (Parkwege)
  • Wasser & Snacks (keine Gastronomie im Park)
  • Wetterfeste Kleidung (Wind am Ufer!)

Zeitplanung

  • Außenansicht: 20–30 Min
  • Sonderführung: 90 Min
  • Park-Spaziergang: 60–90 Min
  • Gesamt mit Park: 2–3 Stunden

WC & Gastronomie

  • WC: Keine am Schloss, nächstes 400m entfernt
  • Café: Keine im Park
  • Nächstes: Babelsberg-Stadt (1,5 km)
  • Tipp: WC-Finder nutzen

Mit Kindern

  • Außenbesichtigung für alle Alter geeignet
  • Park mit viel Platz zum Toben
  • Spielplatz im Park vorhanden
  • Tipp: Kombiniere mit Flatowturm-Besuch

Barrierefreiheit

  • Park: Weitgehend rollstuhlgeeignet (Hauptwege)
  • Schloss außen: Teilweise Stufen
  • Terrassen: Nicht barrierefrei
  • ÖPNV: Bus 694 mit Niederflur

Beste Fotospots rund um das Schloss

Das Schloss Babelsberg ist ein beliebtes Fotomotiv. Diese Spots bieten die besten Perspektiven:

Westliche Seeseite (GPS: 52.407669, 13.101294)

Beste Zeit: Nachmittags 15:00–18:00 Uhr
Perspektive: Frontalansicht des Schlosses vom Tiefen See aus
Besonderheit: Spiegelung im Wasser bei ruhigem Wetter

Vom Uferweg am Tiefen See hast du den klassischen Postkartenblick auf das Schloss. Bei Windstille spiegelt sich die neugotische Fassade malerisch im Wasser.

Südlicher Parkweg (GPS: 52.407364, 13.093581)

Beste Zeit: Vormittags 9:00–11:00 Uhr
Perspektive: Seitliche Ansicht mit Turm im Fokus
Besonderheit: Rahmen durch alte Bäume

Von hier siehst du das Schloss durch eine natürliche Baumallee. Perfekt für stimmungsvolle Landschaftsfotos mit historischem Charme.

Östliche Anhöhe (GPS: 52.408650, 13.095667)

Beste Zeit: Sonnenuntergang 18:00–20:00 Uhr (Sommer)
Perspektive: Erhöhte Position mit Weitblick
Besonderheit: Goldenes Abendlicht auf der Fassade

Von der leichten Anhöhe östlich des Schlosses fotografierst du mit Weitwinkel sowohl das Gebäude als auch die umgebende Parklandschaft.

Nördlicher Zugang (GPS: 52.408558, 13.096717)

Beste Zeit: Morgens 8:00–10:00 Uhr
Perspektive: Seitliche Ansicht mit Parkeingang
Besonderheit: Ruhige Atmosphäre, kaum Besucher

Früh morgens hast du diesen Spot oft für dich allein. Das weiche Morgenlicht verleiht dem roten Backstein eine warme Tönung.

Fotografie-Hinweise

📸
Ausrüstung Weitwinkel (24mm) für Gesamtansicht, Tele (70-200mm) für Architektur-Details
☀️
Licht Vermeide Mittags-Sonne (zu hart). Golden Hour (1h vor Sonnenuntergang) ideal
🌦️
Wetter Leicht bewölkt sorgt für weicheres Licht. Nach Regen: dramatische Wolken
🚁
Drohnen Verboten ohne SPSG-Genehmigung (meist nicht erteilt)
📅
Jahreszeit Herbst: Buntes Laub. Frühling: Blüten. Winter: Schnee auf Türmen (selten)

Kombiniere deinen Besuch

Schloss Babelsberg ist Ausgangspunkt für verschiedene Touren durch Park und Umgebung:

Route 1: Schlösser-Dreieck (4–5 Stunden)

  1. Schloss Babelsberg (Außenansicht, Terrassen) – 45 Min
  2. 10 Min Fußweg
  3. Flatowturm (Aufstieg, Aussicht) – 60 Min
  4. 25 Min zum Neuen Garten
  5. Marmorpalais (Museum) – 60 Min
  6. Schloss Cecilienhof (Potsdamer Konferenz) – 60 Min

Route 2: Park-Rundgang (2–3 Stunden)

  1. Start: ÖPNV-Haltestelle "Schloss Babelsberg"
  2. Schloss Babelsberg (Außenbesichtigung) – 30 Min
  3. Flatowturm – 60 Min
  4. Uferweg Nord (Havelblick) – 30 Min
  5. Matrosenhaus – 15 Min

Route 3: Historische Grenze (3 Stunden)

  1. Schloss Babelsberg – 30 Min
  2. 20 Min Uferweg
  3. Glienicker Brücke (Agentenbrücke, DDR-Geschichte) – 30 Min
  4. Schloss Glienicke (West-Berlin) – 45 Min
  5. Jagdschloss Glienicke – 30 Min

Zur interaktiven Karte mit allen Sehenswürdigkeiten, WCs, Cafés und ÖPNV-Haltestellen

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wann kann ich das Schlossinnere besichtigen?

Das Schlossinnere ist derzeit wegen Sanierung geschlossen. Nur bei Sonderveranstaltungen (z.B. "Zeit(ge)schichten" im Herbst 2025) ist ein begrenzter Zugang möglich. Prüfe die SPSG-Website für aktuelle Termine.

Kann ich die Außenanlagen kostenlos besuchen?

Ja! Der Park Babelsberg und die Außenansicht des Schlosses sind frei zugänglich. Nur für Sonderführungen ins Schlossinnere wird Eintritt verlangt (14€ / 12€ ermäßigt).

Wie lange dauert die Sanierung noch?

Ein konkreter Abschluss-Termin steht noch nicht fest (Stand: Oktober 2025). Die Sanierung ist Teil des langfristigen Masterplans der SPSG und wird voraussichtlich noch mehrere Jahre dauern.

Gibt es Führungen auf Englisch?

Die Sonderführungen werden überwiegend auf Deutsch angeboten. Für englischsprachige Führungen kontaktiere den SPSG Besucherservice im Voraus: +49 (0)331 96 94-200

Ist der Park für Hunde erlaubt?

Ja, Hunde sind im Park Babelsberg erlaubt, müssen aber an der kurzen Leine geführt werden. Hundekot muss umgehend entfernt werden. Im Schlossinneren sind keine Hunde erlaubt (außer Assistenzhunde).

Kann ich im Park picknicken?

Ja, aber nur auf markierten Erholungsflächen. Grillen und offenes Feuer sind im gesamten Park verboten. Siehe Parkordnung.

Gibt es ein Café im Park?

Nein, im Park Babelsberg gibt es keine Gastronomie. Das nächste Café ist in Babelsberg-Stadt (ca. 1,5 km entfernt). Nutze unseren Café-Finder mit 34 Restaurants und Cafés in der Umgebung.

Weitere Attraktionen im Park Babelsberg

Flatowturm

Flatowturm

46m hoher Aussichtsturm mit 360°-Panorama. Erbaut 1853-1856. Geöffnet Mai–Okt, Sa/So.

Mehr erfahren
Matrosenhaus

Matrosenhaus

Historisches Bootshaus am Havelufer. Heute Event-Location mit Blick auf Glienicker Brücke.

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Uferweg Nord

Uferweg Nord

Malerischer Spazierweg entlang der Havel. Perfekt für Fotos mit Schlossblick.

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Kontakt & Offizielle Links

SPSG (Betreiber) Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
www.spsg.de
info@spsg.de
Tel: +49 (0)331 96 94-200
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